Der Termin ist bei Bochums Topathleten mit einem dicken roten Kreuz im Kalender versehen und bietet abseits von Trainingsstress und der Jagd nach Rekorden, Spitzenzeiten und Medaillen ein wenig Ablenkung und Entspannung. Wenn die Stadt zur traditionellen Sportlerehrung ins Varieté et cetera lädt, dann trifft sich dort das „Who is Who“ des Bochumer Sports.
Zahlreiche bekannte Gesichter der Szene tummelten sich auch gestern Abend wieder im Theater an der Herner Straße. Die verdienten Sportlerinnen und Sportler nutzen die mittlerweile lieb gewonnene Tradition durchaus gerne, um sich mit dem ein oder anderen Kollegen anderer Sportarten auszutauschen.
Seit zwölf Jahren geben sich Bochums Spitzensportler im Varieté et cetera ein Stelldichein. Weit über 100 der insgesamt 135 zu Ehrenden durfte Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz in diesem Jahr begrüßen und übte sich dabei ganz sportlich im Doppelpass mit Klaus Retsch. Gemeinsam mit dem Sportamtsleiter bildet die erste Dame der Stadt bei dieser Veranstaltung ein eingespieltes Team. Und vergisst trotz aller Routine beim alljährlichen „Ehrungsmarathon“ die persönlichen Worte an die Sportlerinnen und Sportler nicht.
Die Liste der Titel- und Medaillengewinner bei Weltmeister- und Europameisterschaften, Deutschen Meister und Nationalmannschaftsmitglieder war gewohnt lang und festigte einmal mehr den Ruf Bochums als herausragende Sportstadt. Und belegte überdies, wie breit gefächert der Leistungssport in Bochum aufgestellt ist. Zwar waren es wie gewohnt die Leichtathletik, die den größten Block der Athletinnen und Athleten ausmachten, die sich 2009 mit Bestleistungen und einer Vielzahl von Medaillen ins Rampenlicht stellten, doch auch im Billard, Dart, Kanu und Wasserball ist Bochum „eine Bank“. Die Billardasse Thomas Nockemann, Fabian Blondeel und Ludger Havlik gehören ebenso zu den „Stammgästen“ wie die Dartcracks Heike Jenkins und Andreas Kröckel, die Kanuten Stephan Breuing und Matthias Ebhardt oder die Wasserballerinnen Katrin Dierolf, Lina Rohe und Ariane Rump.
Eine Bochumer Athletin stellte in diesem Jahr allerdings alles in den Schatten: Lilly Anggreny, eine der erfolgreichsten Sportlerinnen im Behindertensport, war zum 20. Mal Gast der Sportlerehrung. Ein Jubiläum ganz besonderer Art, auf dem sich die mittlerweile 49-Jährige nicht ausruhen möchte. Vom Rennrollstuhl ist sie seit einigen Jahren aufs Handbiken umgestiegen und da möchte sie 2011 den Sprung zum Europacup schaffen und Punkte für die Nationalmannschaft sammeln.
Mit ihren Leistungen und ihren Ergebnissen auf nationaler und internationaler Ebene standen zwar wie gewohnt die Spitzensportler der Stadt die im Mittelpunkt des Abends, doch Bochums Oberbürgermeisterin stellte zudem die ehrenamtlichen Helfer als „treibende Kräfte“ des Sports heraus.
Stellvertretend für Bochums Ehrenamtler hatte der Stadtsportbund mit seiner Vorsitzenden Gaby Schäfer in diesem Jahr gleich zwei Persönlichkeiten benannt , die seit vielen Jahren in ihren Vereinen sowie im Stadtsportbund entscheidende Akzente setzen und sich darüber hinaus nachhaltig in vielen Bereichen für den Sport in Bochum engagieren. Zu „Sportbürgern des Jahres“ wurden Anna-Maria Van den Meulenhof , stellvertretende Vorsitzende des Stadtsportbundes, und Alfred Schiske, Vorsitzender der Handballabteilung des SV Teutonia Riemke und Leiter der Außenstelle Bochum im Bildungswerk des Landessportbunds, ernannt.