Weitmars Steven Murru (Nummer 85), sorgte im Finale gegen Concordia Wiemelhausen zunächst für den Ausgleich zum 1:1. Am Ende hatte Concordia Wiemelhausen die Nase vorn, Simsek und Ortmann machten den 3:1-Sieg klar. Foto: Molatta
Die Endrunde der SparkassenMasters brachte wieder heißen Fußball auf den Hallenboden – und nach packenden Finals verdiente Sieger: Concordia Wiemelhausen siegte bei den ersten Mannschaften und bei den A-Junioren, der VfL Bochum bei den Frauen und DJK Wattenscheid 2 bei den Reserveteams.
Beim vom SV Phönix ausgerichteten Mammutturnier war die Rundsporthalle in diesem Jahr zwar nicht so gut besucht wie in den Vorjahren, dennoch sahen die Zuschauer spannende und temporeiche Spiele. Zudem ermöglichte die Rundumbande auch viele spektakuläre Tore. „Die Rundumbande macht das Spiel viel schneller und attraktiver. Es macht richtig Spaß, hier zuzuschauen“, war auch Jürgen Hohmann, Vorstandsvorsitzender vom Hauptsponsor, der Sparkasse Bochum, vom Bochumer Alleinstellungskriterium Rundumbande gegenüber den Nachbarstädten begeistert. Er versprach: „Die Sparkasse Bochum wird hier am Ball bleiben, um entsprechend auch die zukünftigen Hallen-Masters auszurichten!“ Und auch Kreisvorsitzender Klaus-Dieter Leiendecker zog ein ausgesprochen positives Fazit: „Dass wir die A-Junioren mit in die Veranstaltung hineingenommen haben, hat sich als absolut richtig erwiesen.“ Und auch die Spielweise der Mannschaften rang dem obersten Bochumer Fußballer ein Sonderlob ab: „Ich bin sehr begeistert über die Fairness der Vereine. Wir hatten an den drei Turniertagen keine einzige rote Karte zu verzeichnen.“
Seine Sache richtig gut gemacht hat es an den drei Tagen in der Rundsporthalle auch Ausrichter SV Phönix Bochum. Vereinsvorsitzender Norbert Werdelmann brachte gemeinsam mit rund 150 Helfern das Turnier auf und neben dem Platz problemlos über die Bühne. „Die Zusammenarbeit mit dem SV Phönix und uns als Kreis Bochum ist optimal gelaufen“, lobte Klaus-Dieter Leiendecker dann auch die Arbeit des Bezirksligisten.
Vier hinsichtlich ihrer Klassenzugehörigkeit sehr unterschiedliche Mannschaften versuchten bei den Frauen, den Siegerpokal zu erringen. Die Spanne der Ligen reichte von der Kreisliga (Eintracht Grumme) über Bezirksliga (Union Bergen) und Westfalenliga (SV Höntrop) bis hin zur Regionalliga (VfL Bochum). Und genau in dieser Reihenfolge endete das Turnier.
Im ersten Halbfinale traf der spätere Sieger VfL Bochum auf den Kreisligisten Eintracht Grumme. Und die Partie, die sich hauptsächlich vor dem Grummer Tor abspielte, wurde eine eindeutige Angelegenheit. Nach etwa drei Minuten stand es bereits 2:0 für den VfL, am Ende wurde daraus ein 8:0.
Im anderen Halbfinale zwischen SV Höntrop und Union Bergen ging es weniger deutlich zu. Union machte dem Westfalenligisten das Leben schwer, aber mangelnde Chancenauswertung und ein Eigentor zum 0:2 besiegelten Bergens Schicksal. Die Union-Frauen konnten sich dann immerhin im kleinen Finale schadlos halten, als sie nach langsamem Beginn erst durchs 1:0 von Charleen Marquard auf Spur kamen. Zwar glich Grumme keine Minute später aus, aber das 2:1 direkt nach dem Anstoß brach den Bann. Union Bergen schoss sich mit einem 6:1 auf den dritten Platz.
Das Finale der Vorjahresfinalisten war, wie kaum anders zu erwarten, eine enge und umkämpfte Kiste. Nach kaum 25 Sekunden erzielte Angelina Brück, die ja auch schon das VfL-Trikot getragen hat, das 1:0 für Höntrop. Diese Führung verteidigte der Westfalenligist verbissen und kämpfte um jeden Ball. Der VfL hatte Probleme, sich durchzusetzen und Höntrops starke Torfrau Sabine Reinhold zu überwinden. Aber er löste die Probleme – mit spielerischen Mitteln. Nach schöner Kombination erzielte Janine Angrick den Ausgleich, ehe wenig später Mara Wilhelm den VfL mit 2:1 in Führung brachte und ihrer Mannschaft somit den Titel sicherte. „Ich habe zwei gleichwertige Mannschaften gesehen, aber der VfL hat unsere Fehler genutzt", so SVH-Trainer Hans Skopek.
Falls die Premiere des U19-Turniers bei den Sparkassen-Masters ein Testlauf gewesen war, dann dürften die Weichen auf „Go!“ stehen und die U19 in Zukunft zum festen Endrunden-Programm gehören. Spieler, Zuschauer und Organisatoren waren überaus zufrieden.
Bereits in der Gruppenphase hatten sich Wattenscheid 09 und Wiemelhausen souverän an die Spitze gesetzt, und auch im Halbfinale gaben sie den Ton an. Im Derby besiegte die SG 09 die DJK Wattenscheid klar mit 5:0, die Concordia musste beim 1:0-Sieg über SC Weitmar 45 deutlich mehr tun. Die 45er holten Platz 3: Im kleinen Finale besiegten sie DJK Wattenscheid deutlich mit 7:1.
Auch das Endspiel um den Titel war am Ende eine eindeutige Sache. Die Wiemelhausener, die auch in der Bezirksliga-Tabelle vier Ränge vor Wattenscheider stehen, führten gegen 09 früh mit 3:0 und siegten ungefährdet mit 5:2.
Die Zweitvertretungen von DJK Wattenscheid, SC Weitmar 45, BV Hiltrop und DJK Arminia traten an, um den Sieger zu ermitteln. Im ersten Halfinale taten sich die Wattenscheider gegen Arminia schwer. Beim Stand von 3:1 fing sich die DJK noch ein Gegentor und musste bis zum Schluss kämpfen, um sich den Finaleinzug zu sichern. SC Weitmar 45 2 hingegen war im Halbfinale bärenstark und überrollte den BV Hiltrop 2 mit 6:1.
Entsprechend selbstbewusst ging die Mannschaft von Trainer Dennis Knobel ins Finale und machte von der ersten Sekunde an Druck. Nach mehreren gefährlichen Szenen konnte sich die DJK Wattenscheid 2 bei ihrem Torhüter Kevin Brauckmann bedanken, der mit mehreren Paraden das 0:0 festhielt.
Das Neunmeterschießen entwickelte sich zur Nervensache. Sowohl Weitmars Jan Emanuel als auch Wattenscheids Kevin Klinger vergaben. In der vierten Runde dann erzielte Wattenscheids Marcel Hülswitt das 3:2 für sein Team, dann parierte Kevin Brauckmann den letzten Neunmeter von Marcel Röhken. Die DJK hatte ihren Titel verteidigt.
Im kleinen Finale gewann die DJK Arminia mit 4:2 gegen BV Hiltrop und sicherte sich somit den dritten Rang.
Schon in den Halbfinals ging es spannend zu. Für den SC Weitmar 45 sah es lange Zeit schlecht aus mit der Finalteilnahme. Dreimal ging Landesligist DJK Wattenscheid in Führung, doch jedes Mal gelang dem Bezirksligisten der Ausgleich. Spektakulär die Schlussphase: Drei Minuten vor dem Ende platzierte Marco Gruner den Ball aus der Distanz zum 3:2 ins linke Eck. Danach verwaltete die DJK den Vorsprung souverän, bis kurz vor dem Ende ein Wechselfehler den Weitmarern Ballbesitz bescherte und die Wende brachte. Innerhalb der letzten 40 Sekunden stellte 45er Steven Murru mit einem Doppelpack die Partie auf den Kopf.
Im zweiten Halbfinale dominierte Westfalenligist Concordia Wiemelhausen die Partie gegen den Ausrichter und Bezirksligisten SV Phönix und ließ fast nichts zu. Bereits nach zwei Minuten ging die Concordia durch Kevin Pflanz in Führung. Als Phönix eine Zeitstrafe kassierte, legte Christopher Schmidt zum vorentscheidenden 2:0 nach. Zwei Minuten vor Schluss kam der Bezirksligist zum Anschlusstreffer, Pflanz hielt das 3:1 dagegen, das 2:3 durch Daniel Wnuk kam dann acht Sekunden vor dem Abpfiff zu spät. Auch im Spiel um Platz 3 hatte Phönix das Nachsehen: DJK Wattenscheid siegte hier mit 4:2.
Im Finale agierten die Kontrahenten Concordia und SC Weitmar 45 sehr diszipliniert und spielten kontrolliert-verhalten. Gute Chancen waren lange Mangelware. Erst nach acht Minuten markierte Kevin Pflanz – mit acht Toren bester Torschütze des Turniers – den ersten Treffer. Der Weitmarer Steven Murru glich Wiemelhausens Führungstreffer 32 Sekunden vor dem Abpfiff aus. Doch der Westfalenligist schlug eiskalt zurück.
Ozan Simsek 14 Sekunden vor dem Abpfiff und Erik Ortmann per Kopf 2 Sekunden vor Schluss machten den Sieg der von Daniel Oehlmann betreuten Mannschaft perfekt. „Um ehrlich zu sein, haben wir mit diesem Sieg gar nicht gerechnet. Wir freuen uns tierisch, weil wir uns am Ende von Partie zu Partie gesteigert haben. Jetzt ist Feiern angesagt“, so Wiemelhausens Coach Oehlmann. Sein Gegenüber Axel Sundermann zeigte sich als fairer Verlierer: „Schade, dass wir das Endspiel nicht ganz so gut hinbekommen haben. Aber trotzdem Riesenkompliment an die Jungs, die haben es richtig gut gemacht.“