Es ist angerichtet: Vor ausverkauftem Haus empfängt der VfL am Samstag den BVB zum B1-Derby. Die Nummer vier der Rückrunde trifft auf die Nummer drei der Auswärtsteams. Zwar muss sich Marcel Koller wieder mit Verletzungssorgen herumplagen - aber er hat auch schon eine Idee, wie die Punkte in Bochum bleiben sollen...
"Ich habe mir etwas überlegt", ließ Koller vor der Partie wissen - nur was, das wollte er noch nicht verraten. Maßgerecht soll es sein, um der Dortmunder Mittelfeld-Raute ihre Gefahr zu nehmen und die Siegesserie der Gäste zu durchbrechen. Nicht nur taktisch, sondern auch personell könnte der Cheftrainer dabei überraschen - Letzteres allerdings eher aus der Not geboren.
Denn einmal mehr muss Koller mit einer langen Verletztenliste leben. Neben Fuchs, Schröder, Mieciel und Azaouagh fallen auch Epalle (Jochbeinbruch) und Pfertzel (Innenbanddehnung) aus. In der Offensive kann der VfL dafür wieder auf den Dreifach-Torschützen Stani Sestak setzen - und auf Diego Klimowicz. Der Ex-Dortmunder hat noch eine Rechnung offen mit seinem alten Verein. Zu gern würde der Argentinier gegen den BVB treffen, der ihn vor seinem Wechsel an die Castroper Straße ins Abseits geschoben hatte, auch wenn er offiziell den Ball flach hält: "Jedes Tor ist toll – egal, gegen wen!"
Die Favoritenrolle schieben sich die Trainer der beiden Revierkontrahenten im Vorfeld des Derbys gegenseitig zu. Für Marcel Koller ist der BVB immer noch "der große Nachbar", dem man als Underdog erfolgreich ein Bein stellen möchte. Für Dortmunds Coach Jürgen Klopp hingegen gibt es "gefühlte 1000 Werte, die für den VfL und gegen uns sprechen. Wir werden uns dagegen wehren, sie zu unterschätzen. Wir haben den allergrößten Respekt vor Bochum."
Text: Dietmar Nolte