Druckansicht beenden
Instagram info@sport-in-bochum.de 0234 96139-0
Logo: Stadtsprotbund Bochum e. V. Navigation

Das Gehen rückt weiter ins Abseits

Krantz Sabine
Sabine Krantz, Geherin des TV Wattenscheid 01.

Eigentlich waren es nur positive Nachrichten: die Wattenscheider Geherin Sabine Krantz hat bei den Deutschen Hallenmeisterschaften im Bahngehen einen Sieg gelandet und gleichzeitig eine neue Weltjahresbestleistung über 3.000 Meter aufgestellt. Mit 12:18,70 Minuten setzte sie sich klar gegen ihre Potsdamer Dauerrivalin Melanie Seeger (12:44,29 min) durch.

Da es neben dem Weltklasse-Duo keine weitere Teilnehmerin gab, kam es in diesem denkwürdigen Jahr keine Meisterschaftswertung zustande – und Sabine Krantz bleibt so betrachtet amtierende Deutsche Meisterin. Auch das eine positive Nachricht, wenn es nicht so traurig wäre. Aber nach der Abkopplung der Geher-Meisterschaften von den Titelkämpfen der Läufer und Sprinter, Springer und Kugelstoßer ist das Interesse an der Veranstaltung auf ein Rekord-Tief gesunken. Bei den Männern fanden sich immerhin noch drei Leute an der Startlinie ein. Bei der Siegerehrung kletterte Krantz zu den Herren aufs Podest; Seeger war da schon nicht mehr dabei.
„Mein Sieg war ungefährdet“, meinte die Wattenscheiderin nachher, „aber ich wollte die 12:00 Minuten attackieren. Ich habe mehr drauf, konnte das aber nicht so zeigen. Der ganze Hickhack vor der DM hat Melanie und mich auch sicher einige Sekunden gekostet. Gibt es eine Meisterschaftswertung, gibt es keine?! Aber es ist nicht die Aufgabe von uns Athletinnen, sich darüber Gedanken zu machen.“ Auch Trainer Heiko Schulze fand die Begleitumstände bedenklich: „In einem solchen Rahmen gehen einfach gute Leistungen flöten. Wir hatten uns mehr vorgenommen, und Sabine war ja auch so schnell wie im vergangenen Jahr. Aber sie ist gesund und hochmotiviert und hofft auf einen guten Sommer. Jetzt steht bei uns ein Ausdauerblock an, bevor es im März ins Trainingslager nach Flagstaff geht.“

Für seine Entscheidung, die Geher-Titelkämpfe von den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften abzukoppeln, hat der DLV auch aus Wattenscheid viel Kritik geerntet. Wattenscheids Manager Michael Huke sagt jetzt: „Aufgrund der Verlegung ist das Interesse auch bei den Athleten offensichtlich weiter gesunken. Dadurch sinkt auch der Stellenwert des Gehens insgesamt. So rückt eine Disziplin ohne Not weiter ins Abseits.“

Zurück

Druckansicht