Die Sportjugend im Landessportbund NRW e.V. nimmt zur Kenntnis, dass gegenwärtige gesellschaftliche und wirtschaftliche Entwicklungen sowie die bildungspolitischen Reformen auf sämtlichen Ebenen spürbare Auswirkungen auf die zeitlichen Ressourcen von Jugendlichen und jungen Menschen haben. Dadurch wandeln sich parallel die Strukturen ehrenamtlichen Engagements in Jugendverbänden.
Mit Blick auf junge Menschen in Industrieländern lässt sich ein Zusammenhang zwischen der sinkenden subjektiven Lebenszufriedenheit und einem hohen Leistungsdruck konstatieren, der auf dieser Altersgruppe lastet. Ein wichtiger Lösungsansatz könnte sein, neben den schulischen Verpflichtungen mehr Freiräume zur Entwicklung eigener Ideen für Kinder und Jugendliche zu bewahren bzw. wiederherzustellen.
Die Sportjugend NRW begrüßt bereits vorhandene bundesweite Bestrebungen, mehr Freiräume für Kinder und Jugendliche zu schaffen. Exemplarisch dafür stehen der Beschluss des Landesjugendrings NRW, ein groß angelegtes „Bündnis für Freiräume“ zu schmieden, die Forderungen des Deutschen Bundesjugendrings (DBJR) nach Einführung einer 35-Stunden-Woche für Schüler mit verlässlichen Lernzeiten (nicht länger als 16 Uhr) sowie die Einführung eines bundeseinheitlichen freien Nachmittags unabhängig von der Schulform. Außerdem sollen in den Hoch- und Fachhochschulen des Landes im Zeitraum der NRW-Schulferien keine Leistungsnachweise und/oder Klausuren erbracht bzw. geschrieben werden müssen.
„Um diese oder ähnliche Forderungen für Nordrhein-Westfalen umzusetzen, wäre ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis sinnvoll und notwendig. Ein solches breites ´Bündnis für Freiräume´ wäre somit ein praktischer Schritt einmischender Jugendpolitik“, betont Rainer Ruth, Vorsitzender der Sportjugend NRW. Ziel muss es sein, gemeinsam mit Trägern der Jugendhilfe, mit Gewerkschaften, Kirchen, Parteien, Interessensvertretungen u.a. einer weiteren Verdichtung der Bildungsbiographien von jungen Menschen erfolgreich vorzubeugen. Denn: Junge Menschen brauchen mehr Freiräume für ihr Engagement in allen Bereichen der Zivilgesellschaft.