Sechs Spiele musste der VfL Bochum auf einen Sieg warten - beim VfL Wolfsburg hat's endlich geklappt. Stanislav Sestak erzielte zwei Minuten vor dem Ende den Treffer des Tages und beendete damit zugleich seine eigene Durststrecke.
Für das zweite Spiel in vier Tagen hatte Marcel Koller seine Mannschaft kräftig durchgemischt. Mit Bönig, Pfertzel, Auer und Fuchs mussten gleich vier Akteure auf die Bank, dazu fehlte der verletzte Lastuvka. Dafür standen neben Keeper Renno diesmal Concha, Meichelbeck, Mieciel und Belik in der Startformation.
Die Wirkung ließ allerdings auf sich warten. Bochum stand zwar defensiv nicht schlecht und verteidigte konsequent, entwickelte in der Vorwärtsbewegung aber kaum Druck. "Wir haben die Bälle viel zu schnell hergegeben", musste auch Koller kritisieren. So entwickelte sich eine weitgehend einseitige Partie: Wolfsburg versuchte Druck zu machen, der VfL beschränkte sich auf gelegentliche Konter.
Glück für Bochum, dass Rene Renno einen guten Tag erwischt hatte. Der Torhüter entschärfte die wenigen guten Chancen, die sich Wolfsburg erarbeitete. "Er hat uns Glück gebracht", lobte Antar Yahia erst seinen Keeper und dann die gesamte Mannschaft: "Die Wolfsburger haben viele lange Bälle und Standards gespielt, sind aber kaum zu klaren Torchancen gekommen. Wir waren immer konzentriert und aggressiv."
Etwas Schwung ins Bochumer Ofensivspiel brachte die Einwechslung von Tommy Bechmann (62.) - und der war es auch, der kurz vor Spielende den goldenen Treffer vorbereitete. Nach einem Solo über die rechte Seite legte der Stürmer quer auf Sestak, der Slowake tunnelte Wölfe-Torwart Benaglio und netzte ein zum 1:0 (88.).
Trainer Koller nahm's pragmatisch: "Ähnliche Spiele haben wir in dieser Saison auch schon verloren und diese eminent wichtigen Punkte nehmen wir sehr gerne mit."
Text: Dietmar Nolte