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Ausstellung: Elf Freundinnen sollt ihr sein

Die Frauen-Fußballweltmeisterschaft wirft ihre Schatten voraus - und das nicht nur auf dem grünen Rasen: Im Kunstmuseum ist jetzt die Ausstellung „Halbzeit - elf Freundinnen sollt ihr sein“ des Bochumer Künstlerbundes zu sehen.

Integrative und emanzipatorische Kraft des Frauenfußballs, seine Bedeutung für die Rolle der Frau in der Gesellschaft und damit für die Entwicklung der Gesellschaft selbst, das sind die Themen, mit denen sich sechs Künstlerinnen und drei Künstler des bochumerkünstlerbundes (bkb) im Vorfeld und während der Frauenfußball-WM mit ihren künstlerischen Mitteln auseinandersetzen wollen. Eine Ausstellung und Aktionen im Kunstmuseum Bochum machen eine Vernetzung zwischen Kunst- und Sportwelt sinnlich erfahrbar.

Durch Bilder, Photoserien, Objekte, Installationen und interaktive Aktionen werden tradierte Frauenbilder, auch heute noch existierende Rollenklischees und der hochmütige Männerblick auf den Frauenfußball in Frage gestellt.

Die Fotografin Inka Vogel begleitet Mädchen und junge Frauen beim Training und bei Meisterschaftsspielen, fotografiert sie im Spiel mit dem Ball, im Zweikampf mit der Gegnerin, im Jubel nach dem Sieg und befragt sie zu der Bedeutung, die das Fußballspielen für sie hat. Das Fotografenpaar Jacqueline Krämer und Uwe Engels portraitiert junge Fußballerinnen in großformatigen schwarz-weiß Aufnahmen, um hinter der Spielerin die Person, den Menschen sichtbar werden zu lassen. Doris Trzaska zeichnet während der Ausstellung Portraits von Musemsbesuchern und animiert sie währenddessen dazu, darüber zu reden, was sie vom Frauenfußball halten, und bittet sie, ein entsprechendes Statement unter das Bild zu schreiben. Von ihr gibt es zudem eine Videoinstallation, in der Spielerinnen gezeigt werden und zu Wort kommen. Barbara Grosse und Monika Ortmann setzen sich in ihren Rauminstallationen in ganz unterschiedlicher Weise mit der ästhetischen und gesellschaftlichen Bedeutung des Netzes in der Geschichte der Frauenemanzipation auseinander. Zwischen Netzstrumpf, Strumpfhose und Fußballtornetz loten sie, auch ironisch und augenzwinkernd, die Veränderung der Frauenrolle und die Entwicklung der Frauenpower auch durch den Fußball aus. Die Kickerautomaten von Dorothee Bielfeld, deren männliche Figuren durch phantasievoll gekleidete Frauenfiguren ersetzt sind, hinterfragen die männliche Dominanz im Fußball und laden gleichzeitig zum Spielen ein. Eine Skulpturengruppe von Bernd Figgemeier verweist auf das erste Frauenfußballspiel, dessen unfreiwilliger Zuschauer Odysseus ist, und das überhaupt das erste Fußballspiel ist, das in der europäischen Literatur erwähnt wird. Werner Blocks Pyramide aus Fußbällen fordert zur spielerischen Interaktion mit dem Betrachter auf, die die Frage nach dem Vor- oder Nachteil weiblicher und männlicher Tugenden im Fußballspiel aufwirft.

Zu sehen ist die Ausstellung bis zum 10. Juli, jeweils dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr und mittwochs von 10 bis 20 Uhr im Kunstmuseum, Kortumstraße 147. Begleitend zur Ausstellung erscheint ein Katalog, der am Sonntag, 3. Juli, um 11 Uhr, bei einer Diskussionsrunde mit den beteiligten Künstlern vorgestellt wird.

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