Nach dem Spiel ist vor dem Spiel - aber ist nach der Trauervorstellung auch vor der Erlösung? Trotz der 1:3-Niederlage beim HSV könnte der VfL Bochum schon am Samstag gegen Eintracht Frankfurt den Klassenerhalt perfekt machen. Dazu muss aber endlich wieder ein Sieg her.
Für Frust ist in diesen Tagen ebenso wenig Zeit in Bochum wie für eine gewissenhafte Aufarbeitung der letzten Pleiten. "Wir müssen die Niederlagen aus den Köpfen bekommen", mahnt Marcel Koller, "und das Positive aus den Spielen mitnehmen."
Das war allerdings nicht viel, denn sowohl in Berlin als auch bei der 1:3-Niederlage in Hamburg ging die defensive Ausrichtung nicht auf. Gegen die Eintracht werden am Samstag aber auch andere Qualitäten gefragt sein. Denn der VfL braucht Tore, um gegen Frankfurt zu gewinnen und so vielleicht doch schon den Klassenerhalt perfekt machen zu können - vorausgesetzt, die Konkurrenz spielt mit.
Da trifft es sich gut, dass Diego Klimowicz seinen ersten Einsatz nach längerer Verletzungspause beim HSV gut überstanden hat. Sonst aber plagen Marcel Koller - wie in der gesamten Saison - auch am 33. Spieltag personelle Sorgen. Fuchs, Sestak und Ono fallen ohnehin aus, Freier kämpft mit einer Muskelverhärtung, Hashemain hat eine Fußprellung aus Hamburg mitgebracht und neben Bönig konnten auch Maltritz und Pfertzel nicht voll mittrainieren.
Für Koller wird es am Samstag entscheidend sein, die Ruhe zu bewahren - gerade auch vor heimischem Publikum, das sich in den letzten Monaten nicht gerade als geduldig erwiesen hat. "Wir können es aus eigener Kraft schaffen", appelliert der Schweizer an Zuschauer und eigene Mannschaft gleichermaßen und zeigt sich überzeugt, "dass die Fans wie eine Eins hinter uns stehen werden."
Wie heißt es doch so schön? Die Hoffnung stirbt zuletzt... Für den VfL Bochum und seinen Trainer gilt das am Samstag offenbar gleich in mehrfacher Hinsicht.
Text: Dietmar Nolte