Bei der Siegerehrung im Einzel beglückwünschen Bürgermeisterin Gabriela Schäfer (li. neben dem Podest) und Axel Schäfer (MdB) (re.) die Fechterinnen (v. li.) Leonie Ebert (Platz 2), Monica Favaretto (Platz 1) sowie Serena Puglia und Serena Rossini (beide Platz 3). Foto: Sure
134 Fechterinnen aus 29 Nationen sowie 14 Teams kamen am ersten Februar-Wochenende zusammen, um beim 33. Florett-Weltcup der Juniorinnen um den Pokal der Stadt Bochum zu fechten.
Am Ende musste sich Leonie Ebert (Future Fencing Werbach) erst im Finale der Italienerin Martina Favaretto geschlagen geben (8:15). Favaretto siegte schon 2017 – und Ebert, die derzeit bei den Aktiven Platz 7 in der Weltrangliste belegt, machte nach ihrem Sieg 2016 und ihrem dritten Platz 2017 nun den Bochumer Medaillensatz komplett.
Erneut wurde der Bochumer Florett-Weltcup der FIE – die Fédération internationale d'escrime (FIE) ist der internationale Dachverband für den Fechtsport – von der FSG Ruhr Wattenscheid e.V. ausgetragen. Für den Weltcup im Jahr 2017 hatten die Wattenscheider mit der Jahrhunderthalle einen tollen Austragungsort gefunden. Auch diesmal wählten sie eine tolle Kulisse: das Eisenbahnmuseum in Dahlhausen. „Wir haben wieder eine Symbiose aus Spitzensport und Industriekultur geschaffen“, freute sich Daniel Pietscher, 1. Vorsitzender der FSG. „Unsere Gäste und die Zuschauer gaben eine durchweg positive Resonanz.“
Die Vorrundengefechte wurden in den Hallen an der Markstraße ausgetragen. Dann wechselten die besten 64 Fechterinnen ins Eisenbahnmuseum, um zwischen Lokomotiven und Güterwagons auf die Planche zu gehen. Der Aufwand, die Halle für das sportliche Großevent aufzubereiten, war enorm. So kamen etwa externe Stromaggregate und Heizungsanlagen zu Einsatz – mitsamt den arbeitsintensiven Verkabel- und Verlegearbeiten. Pietscher: „Hilfsbereitschaft und Einsatz der Ehrenamtlichen vom Eisenbahnmuseum waren wirklich unglaublich. Vielen Dank dafür!“
Die Sportsoldatin Leonie Ebert absolvierte eine Vorrunde ohne Niederlage mit lediglich elf Gegentreffern. Sie gewann in den folgenden Gefechten der Direktausscheidung souverän gegen ihre Gegnerinnen aus Polen, Russland, Frankreich und Italien. Nur im Finale war dann die Italienerin Martina Favaretto einen Hauch besser, aber die Freude bei Ebert war dennoch groß. Den dritten Platz teilten sich Serena Puglia und Serena Rossini (beide Italien).
Das deutsche Team insgesamt überzeugte mit einem guten Niveau – gleich fünf deutsche Talente fochten unter den besten 32. Das Resultat hätte noch besser ohne Verletzungspech ausfallen können. Doch in der 32er-Direktausscheidung verletzte sich die Tauberbischofsheimerin Pia Ueltgesforth beim Stand von 12:12 gegen die Ungarin Anna Szantay am Finger und musste das Gefecht aufgeben.
Am Sonntag, bei den Teamkämpfen, belegte die Mannschaft mit Sophia Werner (OSC Berlin), Anne Kirsch (TSG Weinheim), Sophie Irene Brunets und Aliya Dhuique-Hein (beide FC TBB) den siebten Platz.
Unter den vielen Zuschauern war auch viel Prominenz. Neben Axel Schäfer (MdB) beispielsweise Andrea Becker (RVR), Ute Feinweber (Sportamt Bochum), Sven Ressel (Sportdirektor Deutscher Fechter-Bund), Wolfgang Horneck, Bochums Sportausschuss-Vorsitzender, und Bochums erste Bürgermeisterin Gabriela Schäfer. Interessante Note am Rande: Vor Ort war auch Philip Erbers, Geschäftsführer der Rhein Ruhr City GmbH. Die ist federführend bei der möglichen Bewerbung um die Austragung der Olympischen Spiele 2032 im Ruhrgebiet – denn das Bochumer Fechtturnier war das erste Turnier im Rahmen der 2032-Initiative.