Rund 500 Zuschauer erlebten am 31.10.2015 neben einer perfekte Turnierorganisation und den Ehrungen wichtiger Persönlichkeiten beim „Pokal der Stadt Bochum“ auch Fechtsport auf Weltniveau – mit einem kleinen deutschen Happy End. Hier geht's zur Foto-Galerie!
Am Ende eines aufregenden Tages für die Freunde des Fechtsports stand – wie schon im Vorjahr – die Italienerin Camilla Rivano ganz oben auf dem Treppchen. Auf dem Weg ins Finale hatte sie die Russin Marta Martyanova im Viertelfinale mit 15:10 geschlagen. Ihre Halbfinal-Gegnerin war ihre Landsmännin Erica Cipressa. Diese hatte zuvor Minami Kano – mit der japanischen Delegation das erste Mal beim Turnier in Bochum dabei – mit 15:2 aus dem Finalrennen gefegt. Aber gegen Camilla Rivano hatte Erica Cipressa dann beim 10:15 keine Chance.
In der anderen Gruppe focht die 16-jährige Leonie Ebert aus Tauberbischofsheim mehr als achtbar. Sie warf mit 15:5 die hohe Favoritin Elisabetta Bianchin aus dem Rennen, dann spielten ihr im Halbfinale die Nerven einen Streich. Nur ein paar Fehler genügten, und das Gefecht gegen die Ungarin Flora Pasztor war mit 13:15 verloren.
Im Finale standen sich Camilla Rivano und Flora Pasztor gegenüber – mit dem besseren Ende für die Italienerin. Mit 15:10 gewann sie nach 2014 zum zweiten Mal das Bochumer Weltcup-Turnier.
Neben der starken Leonie Ebert gab es aus deutscher Sicht auch weitere erfreuliche Resultate. Leandra Behr, die in den beiden Vorjahren Platz 5 und Platz 6 belegte, erreichte diesmal Platz 12. Die beiden Berlinerinnen Sophia Werner und Kim Kirschen schafften es unter die Top 32 – was bei dem starken Starterfeld schon als Erfolg gewertet werden muss.
Zum 30. Mal hatte die Fecht- und Sportgemeinschaft Ruhr Wattenscheid (FSGRW) den Juniorinnen-Weltcup im Damenflorett ausgerichtet. Mit Grußworten eröffneten der FSG-Vorsitzende Daniel Pietscher und Gabriela Schäfer, die Vorsitzende des Stadtsportbundes Bochum, das Fechtevent, dessen Bedeutung kaum hoch genug angesiedelt werden kann. 118 Fechterinnen aus aller Welt waren angetreten, dazu kamen viele Fans des Sports – darunter die ehemalige Bochumer Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz. Bevor es dann auf der Planche im Bochumer RuhrCongress so richtig rund ging, wurde „Mr. Fechtsport“ Heinz Fischer geehrt. Der langjährige 1. Vorsitzende des FSGRW, dem er als Geschäftsführer noch immer verbunden ist, holte einst dieses international bedeutende Turnier nach Bochum und hielt jahrzehntelang mit außergewöhnlichem Organisationstalent die Zügel in der Hand. Seine Nachfolger im Verein bewiesen übrigens ebenfalls, wie gut sie die Organisation beherrschen: Über Nacht bauten sie den RuhrCongress, der tags zuvor noch von einem Konzert belegt war, zur Fechtarena um! Ebenfalls geehrt wurde Willi Leibing, der als technischer Betreuer seit dem ersten Weltcup in Bochum mit dabei ist.