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270 oder 400? Zahlen des LSB NRW zur Belegung von Sporthallen durch Flüchtlinge sind seriös

Mit Erstaunen und Unverständnis reagiert der Landessportbund NRW auf eine am 01.12.2015 verbreitete Meldung des Westdeutschen Rundfunks (WDR): „Weniger Turnhallen mit Flüchtlingen belegt, als bisher angenommen.“

In dieser Pressemeldung (http://www.presseportal.de/pm/7899/3189875) heißt es, nach einer vom WDR bei den Kommunen durchgeführten Befragung seien lediglich 270 Sporthallen durch Flüchtlinge derzeit belegt und nicht, wie vom Landessportbund NRW behauptet, 400 Sporthallen. Die Wortwahl des WDR unterstellt dabei, dass der Landessportbund NRW mit falschen Zahlen arbeite.

Hierzu stellen wir klar: Die vom Landessportbund NRW Anfang November kommunizierte Zahl beruht auf einer Veröffentlichung des Städte- und Gemeindebundes NRW vom 02.11.2015, in der es wörtlich heißt: „Vorsichtig gerechnet gehen wir davon aus, dass landesweit bis zum Jahresende mindestens 400 Turnhallen von den Kommunen als Notunterkunft eingesetzt werden müssen. (…) Wir danken den Vereinen und dem Landessportbund, die in den vergangenen Monaten viel Verständnis für die Nöte der Kommunen gezeigt und an praktischen Lösungen mitgearbeitet haben.“

Mit Blick auf die Sensibilität des Themas und das umfangreiche Engagement der Sportvereine und des Landessportbundes NRW in der Flüchtlingsarbeit ist es fatal, dass hier für die Generierung einer Schlagzeile zwei Zahlen ungeprüft gegeneinander gestellt werden. Sowohl die Zahlen der WDR-Umfrage als auch die Zahlen des Städte- und Gemeindebundes NRW beruhen auf Hochrechnungen. Es gibt deshalb keinen ersichtlichen Grund zu der Annahme, dass die Zahlen des WDR über validere Grundlagen verfügen als die erhobenen Zahlen durch den Städte- und Gemeindebund.
In beiden Fällen bleibt der Hinweis berechtigt, dass wir – neben vielen erfreulichen Lösungen vor Ort – immer wieder auch Rückmeldungen von Vereinen erhalten, die eine massive Beeinträchtigung ihres Spiel- und Trainingsbetriebs beklagen und sich damit auch ihrer Möglichkeit beraubt sehen, mit ihrem Sportangebot einen Beitrag zur Willkommenskultur und zur Integration von Flüchtlingen zu leisten.

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