Ein Läufer-Quartett vom TV Wattenscheid 01 macht sich heute (11.März) auf den Weg Richtung Flagstaff. Im Flieger nach Arizona sitzen Jan Fitschen, Alexander Lubina, Thorben Grothaus und Christoph Lohse.
Für den Teilnehmer der Hallen-Weltmeisterschaft in Valencia wird es das erste Höhentrainingslager überhaupt werden. 10.000 Meter-Europameister Jan Fitschen und Alex Lubina sind alte Flagstaff-Routiniers, Grothaus war im vergangenen Jahr erstmals dabei. Ihm haben die Trainingsbedingungen und das Drumherum so gut gefallen, dass er in diesem Jahr unbedingt wieder dabei sein wollte.
Für Jan Fitschen wird es ein besonderes Trainingslager: Erstmals seit Jahren hat er keine Physikbücher im Gepäck. Die Diplomarbeit ist abgegeben, die letzte mündliche Prüfung bestanden, das Diplom in der Tasche. Das sei ein ganz anderes Gefühl, meint der Deutsche Hallenmeister von Sindelfingen: "Es ist einfach klasse, der Kopf ist frei. Jetzt kann ich mich ganz auf den Sport konzentrieren." Da das Büffeln flachfällt, hat Fitschen nun mehr Zeit für andere Unternehmungen mit den Kollegen. Auch wenn natürlich das Training im Vordergrund steht: Es ist ein angenehmer Nebeneffekt. "Wir werden sicher ein paar Ausflüge mehr machen. Die Grand Canyon-Wanderung wird es bestimmt wieder geben, dazu werden noch ein paar andere Touren kommen", verrät Fitschen.
Für den Wattenscheider wird es diesmal ein besonders ausgedehntes Trainingslager. Runde zwei Monate bleibt er in den Vereinigten Staaten. So lange war er noch nie weg von good old Germany. "Eigentlich ist mir das zu lang, aber es muss sein", erklärt Fitschen, "ich will in Amerika einen ersten Wettkampf absolvieren, das ist eine super Extra-Chance!" Am 4. Mai läuft der Schützling vom Wattenscheider Cheftrainer Tono Kirschbaum im kalifornischen Stanford 10.000 Meter. Es soll ein erster Angriff auf die Olympianorm werden. "In den letzten Jahren sind da immer gute Zeiten gelaufen worden", weiß der frischgebackene Diplom-Physiker.
Jan Fitschen hat sich für seine Flagstaff-Wochen einiges vorgenommen: "Tono hat schon einen guten Trainingsplan erarbeitet. In der ersten Woche lassen wir es etwas ruhiger angehen, da steht die übliche Höhenanpassung an. Dann werden fünf Wochen mit hohen Umfängen und auch schon guten Intensitäten durchgezogen. Dann wird vor dem Wettkampf wieder ein Gang zurückgeschaltet."
Trainer Tono Kirschbaum wird erst später zu dem 01-Quartett stoßen, da er sich vorher noch auf Texel um seine anderen Schützlinge kümmern muss. Am 20. April kehrt der Cheftrainer mit Christoph Lohse, Alexander Lubina und Thorben Grothaus nach Deutschland zurück.
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